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Carl Böckli, biografische Daten

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St.Gallen, 1889
Geburt als Sohn des Kaufmanns Johannes Böckli. Die Primar- und Sekundarschule besuchte er in Zürich-Wiedikon. Von 1906 bis 1908 Ausbildung an der Kunstgewerbeabteilung des Technikums Winterthur.

Ab 1909 Wanderjahre
Als Grafiker, Angestellter in grafischen Anstalten und Reklamezeichner arbeitete er in Mailand, Karlsruhe und Lissabon.

Ab 1917
Schalterbeamter bei der Deutschen Reichspost. Er lebte also während der ganzen Zeit des ersten Weltkriegs in Deutschland.

St.Gallen 1920
Arbeit als freier Grafiker in St.Gallen und als Zeichenlehrer am Institut Schmidt auf dem Rosenberg. Bis 1928 unterrichtete er auch an der Buchdrucker-Fachschule St.Gallen.

1922
Kontakt mit dem «Nebelspalter», der seit 1875 wöchentlich in Zürich und seit 1922 in Rorschach erschien.

1927
Carl Böckli wird Redaktor des «Nebelspalters». Im selben Jahr findet im Kunstmuseum St.Gallen eine Ausstellung mit Bildern des Kunstmalers und Grafikers Carl Böckli statt.

1928
Heirat mit Maria Geiger.

1936
Ab 1936 wohnen die Böckli’s in Heiden. In den frühen Dreissigerjahren beginnen zwei Themen die Karikaturen im «Nebelspalter» zu dominieren: der Nationalsozialismus in Deutschland und die Reaktionen darauf in der Schweiz. Bö wird mit seiner spitzen Feder zum Vorkämpfer der «Geistigen Landesverteidigung».

1952
Nach dem Krieg gilt Bö’s Interesse mehr und mehr dem Kampf gegen Umweltsünden wie der Verbauung der Landschaft, Zunahme des Individualverkehrs, Gewässerverschmutzung usw. Aber auch die Schweizerart selbst im Sinn von «So simmer» beschäftigt Bö.

1962
Nach dem Tod seiner Frau tritt Bö als Redaktor des «Nebelspalters» zurück. Arthritische Beschwerden an der rechten Hand hindern ihn mehr und mehr am Zeichnen. So schuf Bö noch zwei Figuren, die er fortan immer im Bild gleichbleibend erscheinen liess: Dadasius Lapidar, der zeitgenössisch moderne Lyriker, und die moralinsaure Altjungfer Elsa von Grindelstein.

1970
Am 4. Dezember stirbt Bö bei einem Verkehrsunfall in Heiden. Bei prasselndem Regen wollte Carl Böckli beim «Gletscherhügel» (Restaurant Park) die Strasse überqueren. Den Schirm hielt er gegen den Wind und sah deshalb das Auto nicht, das auf ihn zu fuhr.
Bö wurde zu Boden geschleudert und war auf der Stelle tot.

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Der Nebelspalter

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Nebelspalter Nr. 9, 1875

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Der Vertrieb des Nebelspalters wird 1933 in Deutschland veboten.

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Nebelspalter Nr. 25, 1939

Uff d`Schnurre hocke!

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Nebelspalter Nr. 6, 1946

Totalitäre Regime aller Couleurs wurden zum scharf kritisierten Ziel: ob rot oder braun.

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1875

Der Nebelspalter erschien erstmals 1875. Das von Jean Nötzli (1844–1900)  gegründete unabhängige, illustrierte, humoristisch-politische Wochenblatt war ein Kind des Kulturkampfs. Es verschrieb sich dem antiklerikalen Widerstand gegen den fortschrittshemmenden Konservatismus. Nach 1900 wurde die Zeitschrift unverbindlicher und literarischer. Die einseitige Deutschfreundlichkeit die der Nebelspalter im 1. Weltkrieg propagierte, kostete ihn nach der deutschen Niederlage einen Grossteil der Abonnenten.

 

1922–1945
Eine Neuausrichtung des Nebelspalters erfolgte im Jahre 1922 durch den neuen Besitzer, Verleger und polititischen Redaktor Ernst Löpfe-Benz . Er war 1929–34 Präsident der St.Galler FDP und 1931–45 Ständerat. Mit Carl Böckli (Bö)als Redaktor begann der Nebelspalter bereits 1933 vor nahendem totalitärem Unheil zu warnen und trotz angedrohter Zensur den Kampf gegen die geistigen Auswirkungen des Nationalsozialismus und Faschismus zu führen. Unter seiner Leitung entstand die unbestritten führende humoristisch-satirische Wochenschrift als «Verkörperung des eidgenössischen Unabhängigkeits- und Widerstandswillens».

Ernst Löpfe-Benz (1878–1970) übernahm als schweizweit vernetzter Politiker und Verleger des Nebelspalters die Aufgabe, diesen medial vor Angriffen abzuschirmen. Politischer Druck aus dem Spektrum der nazifreundlichen «Frönteler» aber auch von Nationalstaaten wie Italien, Deutschland oder Russland mussten parieret und neutralisiert werden. Zensur und Druckverbot mussten mit diplomatischem Mitteln verhindert werden. Diese Arbeit – im Hintergrund von Löpfe-Benz souverän erledigt – ermöglichte es Carl Böckli, in der Zeitschrift eine klare, wehrhaft freiheitliche Position einzunehmen.

Carl Böckli (1889–1970) wird von Zeitgenossen, die ihn persönlich kannten, als scheuen, warmherzigen und doch kompromisslosen Menschen beschrieben.Ab 1922 arbeitete er für den Nebelspalter, den er von 1927 bis 1962 als Redaktor führte. Er hatte eine klare Linie. Politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Ereignisse und Entwicklungen fanden in seinen Arbeiten in Bild und Text einen zeit­kritischen Ausdruck. Bö wehrte sich gegen das passive Wegschauen eines Grossteils der «wackeren Eidgenossen». Carl Böckli, der unter dem Kürzel «Bö» auch zeichnete und Texte publizierte, bot dem sich in Europa ausbreitenden Faschismus eines Mussolini oder Hitler genauso klar wie Stalin die Stirn. Ein «Wir haben von all dem nichts gewusst» durfte für niemanden zur Ausrede werden. Nach dem zweiten Weltkrieg fand er im Beamtentum (Amtsschimmel), dem ungebremsten Konsumwachstum, der Überbauung des Landes  oder der fehlenden Solidarität mit Schwächeren neue Themen.

 

Aktuell
Bis 1975, in der Zeit des Kalten Krieges stieg die Auflage auf 65‘000 Exemplare und hielt sich auch, nachdem das frühere Hauptthema der äusseren Bedrohung entfallen war. Die oft auch verletzende, harte Satire kultivierend, verlor das Blatt Anfang der 1990er Jahre in existenzgefährdendem Ausmass den Grossteil seiner Abonnenten. Ab 2007 erschien der Nebelspalter in zehn Ausgaben pro Jahr, mit einer Auflage von 20‘000 Exemplaren. 2020 erscheint der Nebelspalter im Engeli & Partner Verlag.

Nebelspalter 2020

Die Sammlung der Bö-Stiftung

Die Exponate der Sammlung sind im Archiv der Bö-Stiftung im Museum Heiden eingelagert.

9001–9006_Frühwerk, Zeichnungen

9001

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Herrn Tschudi_von Bö

Litokreide, Auflage unbekannt

Schnekung Renata Müller

Die schöne Lau

Herrn Tschudi_von Bö

Litokreide, Auflage unbekannt

Schnekung Renata Müller

Der_Unfall

Litokreide

Schenkung Hulda Aeschbacher

Ohne Titel

Litokreide

Schenkung Hulda Aeschbacher

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9006

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Ohne Titel

Bleistift, Transparentpapier

Schenkung Otto Schmid

Ohne Titel

Bleistift, Transparentpapier

Schenkung Käthi Löpfe

8. DFebruar 1949

9011–9040_Frühwerk, Skizzen

Schenkung der Wergruppe: Otto Schmid

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Skizze

Bleistift auf Transparentpapier

Schnekung Otto Schmid

Skizze

Bleistift auf Transparentpapier

Schnekung Otto Schmid

Skizze

Bleistift auf Transparentpapier

Schnekung Otto Schmid

Nu die allergröschte Chälber
Wähled ihren Metzger sälber
Und die allergröschte Lööli
Laatsched in e Räuberhöhli.

Skizze

Bleistift auf Transparentpapier

Schnekung Otto Schmid

Ein treues Tier hat seine Schuldigkeit getan
Den Schlächter findet sein Herr durchs amtliche Organ.

9015

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Skizze

Bleistift auf Transparentpapier

Schnekung Otto Schmid

Skizze

Bleistift auf Transparentpapier

Schnekung Otto Schmid

Skizze

Bleistift auf Transparentpapier

Schnekung Otto Schmid

Gegen Griesgram

Skizze

Bleistift auf Transparentpapier

Schnekung Otto Schmid

Gegen Griesgram

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Skizze

Bleistift auf Transparentpapier

Schnekung Otto Schmid

Doch auch den roten Goliath freuts
Und zweifellos nicht minder fest
Dass sich das beidre Schweizerkreuz
Im Osten wieder sehen lässt.

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Bleistift auf Transparentpapier

Schnekung Otto Schmid

Studie zu «Bedingt! Bedingt!»

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Bleistift auf Transparentpapier

Schnekung Otto Schmid

Skizze

Bleistift auf Transparentpapier

Schnekung Otto Schmid

Studie zu «Amtsschimmel»

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Skizze

Bleistift auf Transparentpapier

Schnekung Otto Schmid

Studie zu «Hockey»

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Schnekung Otto Schmid

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Schnekung Otto Schmid

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Schnekung Otto Schmid

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Skizze

Bleistift auf Transparentpapier

Schnekung Otto Schmid

Skizze

Bleistift auf Transparentpapier

Schnekung Otto Schmid

Wenn in USA ein Minister wochenlang von früh bis spät nichts mehr tut als lächeln, ist er Präsidentschaftskandidat.

Schenkung Guido Bösch

9041–9070 Gegen Totalitäre Regime:

Gegen Hitler, Nationalsozialismus in Deutschland

Schenkung der Wergruppe: Gemeinde Heiden

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Redefreiheit

Dass seine verrufenen Methoden
Nicht mit ihm selber verschwunden
Das freut tief unter dem Boden
Den Teufel der sie erfunden!

(Ohne Wissen des Rates und dessen Präsidenten hat die Rundspruchgesellschaft die Verstärkeranlage des Nationalrates angezapft und die ganze Radio-Skandaldebatte auf Band aufgenommen).

Schenkung: Gemeinde Heiden

Eins – zwei – und eins sind - - - - -!

Schenkung: Gemeinde Heiden

Der Ö–Streicher

Schenkung: Gemeinde Heiden

9045

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9046

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Jenseits

 

Als Schmidt zur Zeit vom Nazi-Aar
Im Reich persona grata war
Beschloss er unseren Untergang.

Als ihm der rohe Türgg misslang
Verreiste Hitlers Scherge Schmidt
Und teilte lange nichts mehr mit.

Jetzt zeigt sichs, dass der braune Paul
In Deutschland trotz dem losen Maul
Und seinem jüngst verzapften Mist
Erneut persona grata ist.


(Paul Schmidt, Ribbentrops Pressechef, versprach anno 1942, die Schweizer Redaktoren in die Steppen Asiens oder ins Jenseits zu befördern. Dieser Paul Schmidt ist nach dem Krieg Mitarbeiter deutscher Blätter, auch der im Springer-Verlag in Hamburg erscheinenden Illustrierten „Kristall“ und schrieb eine neue Dolchstoss-Legende).

Schenkung: Gemeinde Heiden

Verbundenheit

Endlich sehn wir wieder schöne Zeichen
Menschlich edelster Verbundenheit.
Warum soll man nicht im rhythmisch gleichen
Schritt und Tritt das selbe Ziel erreichen?
Leichter geht sichs doch zu Zweit.

Zwar das schwarze Kind geht neben seinem strammen
Roten Kavalier noch etwas scheu und steif,
Aber ach wer wollte Liebesleut verdammen?
Passt das Paar etwa nicht gut zusammen?
Uns schiens längst zur Trauung reif!

Schenkung: Gemeinde Heiden

Herrenmenschen

Herrenmenschen. Grosser Lätsch.
Tausend Jahre. Nachher Tätsch.
Generäle wanken morsch.
Vier Jahre später wieder forsch.

Es beginnt der alte Spuk
Mit Hurra und Christbaumschmuck.
Kaum verschwartet – frisch gestartet.
Habt ihr Anderes erwartet?


(Joachim von Ostau ist Triebfeder der „Gemeinschaft unabhängiger Deutscher“.
Erstes Ziel: ehemalige Generäle und Nazigrössen an die Spitze der Partei zu stellen).

Schenkung: Gemeinde Heiden

Gegen die Rote Diktaturen

Schenkung der Wergruppe: Gemeinde Heiden

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Freiheit (Oktober 1937)

Heiri Jakob Knüsli ischt
Schweizerischer Kommunischt.
Schtalin ischt sein schtarcher Gott,
Der kann machen was er wott.

Samolaw ward über Nacht
Eingebracht und kaltgemacht,
Lubiwotscho hängt am Seil,
Saochlo sinkt unterm Beil.

Schtalin ischt ein schtarcher Gott,
Der kann machen was er wott.

Bytschkows Blut ist auch geflossen.
Jetzt wird Jeremin erschossen,
Und des Jerichomarotz
Köpflein liegt beim Scheitertotz.

Schtalin ischt ein schtarcher Gott,
Der kann machen was er wott.
Auch Raschanka ist gefangen,
Er wird neben Tschenkow hangen.
Alle Anderen sind geflohn.
Steif sitzt Stalin auf dem Thron.

Heiri Jakob knüsli schreit:
Schtalin hat sein Land befreit!
Wänn er`s nu bi Eus so miech!
Heil dem grossen Siebensiech!

Schenkung: Gemeinde Heiden

22. 10. 1937

Chruschtschews Rede

Genossen! Volksdemokraten! Hup!
Die Partei führt einen unerbittlichen Kampf gegen den Alkoholismus, der die Interessen unserer Gemein-Gemein- Gemeinschaft schädädigt, die Produduktion beeinträchtigt, die Zamilien versetzt--- Familien zersetzt und zu Verbrüchen fährt?zu Verbrechen führt! (sic!)


(In einer Rede, die Chruschtschew in den Kirow-Werken hielt und die von Radio Moskau verbreitet wurde, wandte er sich leidenschaftlich gegen die schädlichen Auswirkungen des Alkoholgenusses in der Sowjetunion).

Schenkung: Gemeinde Heiden

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Chruschtschew: Zuckerbrot und Peitsche

Dabei zeigt sich des Zeloten
Janusköpfchen sehr gekränkt
Wenn man seinen Angeboten
Keinen rechten Glauben schenkt.


(Chrschtschews Rede begann mit schönen Versprechungen und endete mit Drohungen).

Schenkung: Gemeinde Heiden

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Begegnung in Russland

«Jä Genose! händs Dich au
vergässe zverschüsse?!»

Schenkung: Gemeinde Heiden

9054

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So stirbt ein Galgenvogel!

Leecht ums Jenicke mir den haufnen Henkel,
Ich klopfe mir noch eenmal, dass es klatscht
Mit beeden Pranken uf die fetten Schenkel
Und freu mir, dass die Presse drüber quatscht!

Schenkung: Gemeinde Heiden

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Die nationale Front löst sich auf (März 1940)

Aber? Und das muss ihr der Feind lassen, sie bewahrt auch in diesem Auflösungsprozess etwas von ihrer bisherigen Haltung.

Schenkung: Gemeinde Heiden

15. 3. 1940

Europäische Verständigung

Kaum ist ihm der erste Pimpf misslungen
Kommt der Tobler mit dem zweiten Jungen.
Mag er wie er will den Setzling nennen,
Uns genügt es, den Papa zu kennen!


(Dr. Rob. Tobler, der Führer der verflossenen ?Nationalen Front? schreibt in den ?Nationalen Heften? von einer neuen Front die ?Europäische Verständigung? heissen soll).

Schenkung: Gemeinde Heiden

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Gopfried Stutzovitsch stellt um

Jetzt wird nüme russisch tänkt,
Sicheli wird an Nagel ghänkt,
Chrüzli wird ufs Hämpli büezt,
Jetzt wird eidgenössisch g`grüezt.

Denn wir seigen aufeinmal
Anti-International
Und voll Unabhängigkeit,
Häd Scheff im Kremel gsait!

Schenkung: Gemeinde Heiden

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Wird das Schweizerhaus gesäubert?

Die Briider, die in den verflossenen Jahren und Tagen
Heimlich ihr ekles Heilhidla gegen uns zischten
Lernten schnell Grüezigrüezi, Gottgrüezi sagen.
Lasset uns misten!


(Ehemalige Frontisten versuchen unbescholtene Bürger zu spielen).

Schenkung: Gemeinde Heiden

Verbot (August 1941)

De Heiri Görpsli sait em Röbi Hitzger
Im Vertraue, was sis Hüeneraug prophezeit.
Aus Kriegstechnischen Gründen können wir seine Wahrnehmung nicht weitergeben.


(Das Armee Kommando verbietet Wettermeldungen aus militärischen Gründen. Selbst der bewährte Sturmwarndienst am Bodensee ist untersagt. Ausnahmsweise darf die ?Heuerprognose? durchgegeben werden).

Schenkung: Gemeinde Heiden

8. 8. 1941

Um Steuer und Wehropfer

«und da hinde schtryted`s wahrhaftig um Prozent!»

Schenkung: Gemeinde Heiden

Handel

Mir sind es Völkli vo bewährte Mane,
Mir lönd kei Versuecher an eus ane,
Eus bringt kei grobi Diktatorepranke,
Kei Drohig aber au kein Schmuus zum Wanke,
Vor alem aber simmer punkto Oschte
Mit wache nÀuge schtändig uf em Poschte,
Mir sind keis Völkli vo Charakterschwache,
Es sei dänn s sei es gäbigs Gschäftli zmache.


(Der Handel der Schweiz mit dem Kommunistischen Wirtschaftsblock hat neuen Auftrieb erhalten).

Schenkung: Gemeinde Heiden

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Zu verschachern!

Gäb es den Tell, er nähme ein paar Pfeile aus dem Köcher
und schösse in so nüntige Eidgenossen ein paar Löcher.


(In zunehmendem Mass offerieren Schweizer in den 1950-er Jahren in deutschen Zeitungen Grundstücke, Land- und Herrensitze. Es werden auch Güter der Urschweiz feilgeboten).

Schenkung: Gemeinde Heiden

Stimmabstinenz oder gar Stimmfaulheit

Pfuus, Büebli, pfuus,
Am Sunntig pfuus di uus,
Es wird ja nüme gschtimmt und gwählt
Und s'macht ja nüt, wänn Eine fählt,
Pfuus, Büebli, pfuus.

Das Büebli pfuuset sampft,
Das Wiegeli gimpft und gampft,
Und s’Büebli gampft und s’Büebli gimpft,
Am Mäntig wachet’s uf und schimpft,
Am Sunntig pfuuset’s sampft.

Ernährungslage (Juni 1944)

Schwyzer,
bis doch nid so schüüch,
nimm die ruuche Bergschue vüre
und begleit du derig Büüch
churzerhand vor dini Türe!

Schenkung: Gemeinde Heiden

29. 6. 1944

Säuschnuderi

Du cheibe Säuschnuderi, mich nimmts bloss wunder, wo Du glernt häsch eso verreckt grob schnöre!

Schenkung G. Bösch

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«Fernsehhochantennen» oder «Neue Medien»

Gopfried Schtützli selig heisst der
Alte aus dem Reich der Geister,
Es ist jener Gopfried, welcher
Einst hienieden war und Melcher,

Aber neulich fuhr er wieder
Spukend auf die Erde nieder,
Um den kleinen Chrachen schwebte
Er, in dem er früher lebte,

Denn es hat ihn bass gewundert,
Was im zwanzigsten Jahrhundert
Seine Enkel in dem Chrachen
Mit dem Feierabend machen.

Jäh erbleichend aber fuhr
Er zusammen und rötur,
Denn die Enkel Göpfs, des Sennen,
Hatten Fernsehhochantennen.

Luftschutz

Wir wissen jetzt um unsere Zukunfts-Chancen auf Erden
Und dass wir anlässlich der Atomzertrümmerung ebenso gründlich als schnell
Aus unseren Einheiten entlassen und von allen Verpflichtungen entbunden werden
Ausgenommen vom Luftschutz eventuell!

Schenkung O. Schmid

Wenn s Ross vom Amt
Mit s Tüfels Gwalt
Uf Taschte trampt
So tschäderets halt

Schenkung O. Schmid

1952

So bleibt unser Luftraum solange verpestet Bis? selber verseucht?
Der Schimmel dem Kreis, der die Abgase testet Für immer entfleucht.


(Mit den gesundheitlichen Schäden, die durch das Einatmen von bleihaltigen Abgasen entstehen, beschäftigt sich eine Blei-Benzinkommission seit 1947).

Schenkung O. Schmid

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Bedingt! Bedingt!

Nüd feuf Jahr, nüd vier Jahr,
nüd drüü Jahr müender hocke,
neineieli hüt hämer bsunders de Guete,
sägedmer sächzg Tageli bedingt!?


(Zwei vom Bieler Metzgermeisterverband verzeigte Metzger, die aus Schlachthausabfällen Würste machten und damit einen Jahresumsatz von über einer Million Franken erzielten, wurden nur bedingt bestraft).

Schenkung: Gemeinde Heiden

«Paragaphenreiterei» oder Recht heisst nicht Gerechtigkeit

Ein Autofahrer lässt seinen Wagen einen Augenblick unverschlossen vor seinem Haus. Der Wagen wird gestohlen. Der Dieb überfährt einen Menschen. Trotz den Leistungen der Suva und der Haftpflichtversicherung bleibt eine ungedeckte Forderung von 60?000 Franken, an die der Dieb nichts zu leisten hat, die vielmehr vom Bestohlenen allein beglichen werden muss.

Würdig stehen unsre mannigfachen
Paragraphen, abgeklärt und steif,
Einer aber scheint das Kalb zu machen,
Der ist offensichtlich noch nicht reif.

Fidele Justiz

«Soseli läbezi wohleli und gönzi bi Zit und Glägeheit zRägsesdorf verbii». «Verbi hänzi guet gsait Sie Chlaus!»


(Ein berüchtigter, zwölfmal vorbestrafter Dieb wurde zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt und vom Gericht angewiesen, sich in Regensdorf zu melden. Was er natürlich tat).
 

Flaschenmilch

Chnab sucht zum ixtenmale
Vergeblich nach Substanz
In der verstaubten Schale
Mit dem Perückenschwanz.


(Der Landwirtschaftliche Informationsdienst berichtet:
In Bern gibt es einen Kiosk, der einen erfreulichen Umsatz an pasteurisierter Flaschenmilch verzeichnet. Der Kioskinhaber wurde eines Tages wegen Übertretung des Wirtschaftsgesetzes verurteilt, weil er zu den Fläschchen Trinkhälmchen verabreichte, die Käufer also zum sofortigen Milchgenuss verleitete, ohne Besitz des Wirtschaftspatentes zu sein).

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Der Horizont

(Für Reparaturen an Pelzwaren und an Goldbestandteilen der Uhren erhebt der Fiskus Luxussteuer. Der Ertrag dieser Steuer steht in keinem Verhältnis zur erforderlichen Komplizierten amtlichen Kontrolle).

Schenkung O. Schmid

Das Steuergewissen

Ein Ungeheuerchen! Steuergewissen,
Böses Steuergewissen, so heisst es.
Fettes Freundchen, hat es noch nie gebissen?
So warte geduldig. Nächstens beisst es!

«Plus 2% Umsatz Schtüür bitte!»

Ein Glück, dass kaum ein Schweizer ahnt,
Was man in Bern schon wieder plant.

Kein Witz, passiert täglich.

«Jä lueged ich gäb ja die Waar na so gern billiger aber was will ich mache mir händ ebe behördlich vorgschribni Höchschtpriis!»

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Den bettelnden Vereinen ins Album

"Goggrüezi! Min Name isch Weckerli. Ich bi us Schudlike. Und will ich etz ufere Reis grad bi Giesshüblike verbii chume han ich e chliises Aalige a Sie. Ich ha nämli zue mir uf Schudlike en ganze Cheib voll Fründ iigglade, mir mached es grosses Fäscht. Aber das choscht en Huuffe Gäld und ich ha keis. Und ebe drum han ich Sie wele um e Schpände bitte." "Was gaat dänn mich ihres Fäscht zSchuldike hine-n-aa? Was gaat dänn das miiich aa, wänn Sie es Fäscht mached und kei Gäld händ? Sind dänn Sie eigentli verruckt??!!" "Aber äxgüsi, Sie als Presidänt vom Underhaltigskomitee vome Verein zGiesshüblike händ doch mir und jedefall na vilne Andere unbekannterwiis en Brief gschribe, Ihren Verein heb als Landsektion es Fäscht, aber kei Gäld, zum de Schtadtverband mit Ehre zempfange und Gabe zverteile und ich söll doch bitti öppis schpände. Sind dänn Sie eigetli verruckt??!!

Schenkung O. Schmid

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Besuch

«Dr Herr Tokter ischt verreist, er hät gsait ich söll Ihne säge wänn Sie chömed: ach jetzt hät dr Herr Tokter offebar ganz vergässe dass Sie uf Bsuech chömed!.»

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Amtliche Fragestunde

Name? Geburtsjahr? Geburtstag? Und Schtund?
Geburtsort? I welem Land und Kanton?
Und jetzigi Wohngmeind? Und Zivilstand? Und Wohnort? Und Konfässion?
Und wie mängmal scho chrank?
Und wievill uf dr Bank?
Und hät Euri Ehefrau en Maa?
Und hät si Chinder vom säbe?
Und hät Euen Vatter au Chinder ghaa?
Nume n eis? Und isch säb am Läbe?
Wie schtaats mit em Leumund beziehungswiis Ruef?
Und was sinder vo Bruef?

Mai 1963

Zeitfrage

«Mich nimmts e soo wunder
öbs scho Zit isch für is Büro!»

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Jodler

Uf de Bär gisch nid guet läbe,
Bscheide n isch de Chüjerghalt,
Sogar jodle muesch vergäbe,
Hock ufs Amt so wird?s dr zallt!


(Inserat aus ?Oberländisches Volksblatt?: Bestbekannter Jodlerklub auf dem Platze Luzern sucht 1. Jodler. Wir sind in der Lage, einem gutqualifizierten Jodler eine Dauerstelle in kantonalem oder eidgenössischem Betriebe zu bieten. Offerten unter Chiffre...).

Heiri Machermann und das bessere ich

1.) Törfsch ächt na eini rauche?
2.) S?besser Ich sait tütlich nei!
3.) Also nai! Baschta! Aber will d?etz eso standhaft ?
4.) ? gsii bischt, Heiri, törfsch na eini rauche!

Warum sind mir Schwiizer so ernscht?

Heiri Ungemut beantwortet die oft gehörte Frage:

Man zieht zu wenig in Betracht,
Was wir schon alles durchgemacht,
Das Schicksal hat uns nichts geschenkt,
Wir opferten ihm Blut und Schweiss,
Wer nur an Marignano denkt
Und etwas von St. Jakob weiss.

Und ahnt, was ich persönlich litt
In Sachen Not und Todsgefahr,
Als man zur Rationierung schritt
Und ich Soldat der Ortswehr war.
Begreift, sofern er Mensch und Christ,
Dass es mir nicht ums Lachen ischt.

Dänn sonen junge Dätel glaubt s sig alles korräkt und guet
was Ein i sim Bereich erlaubt wo Nudle hät am Huet.


(Unter wohlwollender Duldung des Schulkommandanten stellte die Schweizerfiliale eines ausländischen Büchervertriebes in einer schweizerischen Kaserne einen Marktstand auf und animierte die Rekruten, ihre Unterschrift unter Bestellzettel zu setzen).

9095

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Erlauschtes

«Tuend Sie doch nüd all joomere und schimpfe Frau Blindschädler! Mir chönd doch willsgott na zfride sii!" "Zfriede sii zfride sii, gönzmer eweg mit ihrem Zfridesii! Ich han efängs bis da ufe gnueg vo dem ewige Zfride sii!»

«Mich nimmts e soo wunderöbs scho Zit isch für is Büro!»

Herr Wendig

Weiss er seinen Mann zu stellen
Wenn er kleiner Leute Schwellen
Vom erhabenen ICH begleitet
Ueberschreitet-
Ist er vor den hohen Türen
Die zu grossen Tieren führen
Klöpfelnd mit der zagen Pfote
Der Devote.

(NB 43)

9097

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Das Jahres letzte Stunden nahen,

Man denkt an das, was man getan,

An Manuskripte, die man flickte,

An Bilder, die man umenschickte,

An Menschen, die man hässlich,

Statt nach der Natur gezeichnet hat.

Kurzum,  an siene freche Feder.

Jetzt geht es einem ans eigene Leder,

Jetzt ist man selber klein und wüst

und fröstelt, hüstelt oder nüüset.

Mein Fischidä, mein kalter Rost

Sei meiner lieben Mitwelt Trost!

Januar 1941

9098

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«Wasch au mit em Kari?»
«Truurige Fall!»
«Meinscht er sei Kantonsroot Zzüri?»

9099

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Staufacherin heute

Schau zu den Goofen Werner. Gottbefohlen!
Was mich betrifft
Ich muss auf Schwyz zum Nagellagg go holen
und Lippenstift.

9091–9099_Kultur und Unterhaltung

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Schnulzensänger

Farewell Nelly!
Mausi, weisst Du noch, wie ich in meinem Ploder
Ohne Führerschein mit Papis DKW
Am Hallwylersee den Rank verpasste oder
War es etwa am Vierwaldstättersee?
Au, wir hatten Gfell!

Doch dann ist die schnöde Polizei gekommen
Samt dem Arzt, der Dir das Nasenbein verband,
Und dann haben mich die Häscher mitgenommen,
Weil die spiesserische Schergenclique fand,
Ich sei kriminell.

Paps berappte aber pflichtgemäss die Busse
Und der DKW ist wieder flottgemacht,
Ich bin unbeschädigt und auf freiem Fusse,
Morgen gase ich mit Daisy durch die Nacht.
Mausimaus farewell!

9092

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Schnulze

Ich sitze soo allaaain
Dudu Brigittlulu
Auf ainem Barstuhlbaaain
Sait Dreizehnuhr im Kakaduuu.

Auch die Madlään ist hier
Was aber schert das mir
Du waist ich intressier
Mich gegenwärtig nur für Dir.

So komm Brigittluluuu
So komm Lulubrigitt
Zu mir ins Kakaduuu
Und bring womöglich Chlüder mit

Fürs Gafeegräääm
Parsgö schötäääm!

(Schnulze nach bewährten Mustern,
Keine Rechte vorbehalten).

9193

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Kunst am Bau

Das ist die Mittelfigur des Wandgemäldes, das für das Verwaltungsgebäude der Oberzolldirektion vorgesehen ist. Das Personal protestiert dagegen. Pittiwägerum?

Das Fräulein, das zur Fülle neigt
Und Euch sein Innenleben zeigt,
Ist zwar kein Nymphchen des Apoll,

Doch findet es so nackig statt
Und zeigt euch alles, was es hat,
Damit euch nichts entgeht, beim Zoll.

Anschaffungen und Schenkungen ab 2012

Die Exponate der Sammlung sind im Archiv der Bö-Stiftung im Museum Heiden eingelagert.

9100

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Nebelspalter Titelbild

Hundstage

«Werum lueged Sie mich e so gschpässig aa? Hani scho öppe wieder de Köder mit rm Köter verwechslet?»

Schenkung Peter Sonderegger

L: 358 mm

B: 252 mm

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Nebelspalter Titelbild

Nationalratssessel

Wa isch das für en Sessel?

«Hä dänk en Nationalrats-Sessel»

«Wieso dänn?»

«Hä will er leer ischt!»

Schenkung Peter Sonderegger

L: 358 mm

B: 252 mm

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Nebelspalter Titelbild

Steuergewissen

Der Staat machte neulich, rechts- und ordnungsbeflissen, Röntgenaufnahmen von unserem Steuergewissen.

Und, jeden von uns, der rein war bis in die inersten Falten, hat einen entsprechenden Schein auf das Haupt erhalten.

Schenkung Peter Sonderegger

L: 358 mm

B: 252 mm

9103

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Nebelspalter Titelbild

Ankauf

L: 360 mm

B: 254 mm

Neujahr 1944

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Schenkung Gion Casura

L: 338 mm

B: 245 mm

Januar 1949

9105

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Ein Gasthaus inseriert: Fasnachtsdekoration ganz gross, Motto Sing-Sing, Menschen in Ketten, Folterkammer, elektrischer Stuhl, Zwangsjacken, Bedienung durch weibliche K.-Z.-Aufseherinnen.

Dies Fasnachtsschild ist keine Zier,

Der Schalk findt keine Stätte hier!

Schenkung Gion Casura

L: 353 mm

B: 236 mm

Feb. 1950

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​Schenkung Gion Casura

L: 358 mm

B: 254 mm

9107

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Neue Versuche zur Verwendung der Kaffeebohnen führten zu der Entdeckung, dass man aus Kaffee Treibstoff gewinnen kann. Die Botschaft ist ein Wohlklang unserem Ohr, wir holen unsere Wägeli hervor und freune uns, dass wir in wenigen Wochen für Es und uns das Zmorgekäfeli -Kochen.

Schenkung Rosmarie Brown

L: 360 mm

B: 254 mm

1944

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Lippestift werdet ratiniert

Pitti schtimmt ächt das, dass d`Lippeschtift rationiert werdid?

Janu, das würd eusereis tänk nüd schtarch berühtre!

Gönzmerewäg, Sie wüssed doch au wiemers dänn hät, me wott doch kei Gupong verfale laa.!

Schenkung Rosmarie Brown

L: 360 mm

B: 254 mm

1949

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Soldatenweihnacht 1943:

Abzeichenverkauf 11. u. 12. Dezember

 

Dene Zivilischte wo us Eigenutz keis chaufed sött me-n-es Gratisabzeiche aaschtecke. (Herz gestrichen)

L: 360 mm

B: 252 mm

September 1943

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Tell begengnet wieder seinem Walter

 

Walter: Ufs Trottwar Vatter, gib e bitzeli acht¨

Tell: Ja lueg de Walter! Woll dä hät sich gmacht!

 

Schenkung Rosmarie Brown

L: 262 mm

B: 248 mm

August 1948

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Aus Begleitbrief von Bö an Ernst Löpfe:

...Ich lege eine Zeichnung bei. Es ist wieder die Zeichnung, die mir von allen des letzten Jahres die liebste ist.

Schenkung E. Löpfe

L: 363 mm

B: 265 mm

4. Februar 52

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Aus Begleitbrief von Bö an Ernst Löpfe:

...Ich lege eine Zeichnung bei. Es ist wieder die Zeichnung, die mir von allen des letzten Jahres die liebste ist.

4. Februar 52

Schenkung E. Löpfe

L: 363 mm

B: 265 mm

9113

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O undankbare Welt!
Alls redt vo dr zweite Front –

umpvo dr erschte sait niemer meh öppis!

Ankauf R. Fäh
 

L: 280 mm

B: 242 mm

Mai 1944

«Lüegele da Jakobleli das Lindwürmli!»

Noch immer reden Mütter und Väter so mit ihren Kindern:

Lüegele dert Albertleli säb Bibeli, säb Hundeli, säb Rosseli, säb Huuseli! Aber alte Leute versichern uns, es sei früher doch eher noch schlimmer gewesen.

Ankauf R. Fäh

L: 360 mm

B: 253 mm

August 1948

9115

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--- also und wänn mir sonen Kunschtmaler en Feuflieber gäb und ich liess mich nüd dewä apfotografiere!

Schenkung R. Brown-Hohl

L: 344 mm

B: 241 mm

April 1951

9116

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Was was Sie nüd säged? Sie sind na nie in Moskau gsii?

Dasch etz aber sonderbar!

Möged Sie kei Kaviar?

Isch ene de Hummer z`fett?

Gönd Sie nüd gern is Ballett

Oder an en Pilgerball

im Palä vom Feldschall?

 

Was? Sie hebed kei Verlange nach Diné und Bööggeball

Und nach Fäderlihüet uf Schtange?

Sind dänn Sie de Wilhelm Tell?!

 

Schenkung R. Brown-Hohl

L: 360 mm

B: 254 mm

April 1953

9117

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Landkäufe durch Deutsche im Tessin

 

Chröömerseel im Hirtegwand

hält im Wirtschaftswunderland

ohni Gwüssesbiss en Teil

vo dr eigene Heimat feil.

Schenkung Spital Heiden

L: 297 mm

B: 252 mm

9118

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Mensch blicke nicht zurück

 

Mensch blicke nicht zurück nach dem

Was Du einmal besessen,

Und suche alles, was bequem

Gewesen, zu vergessen.

Halt, was Dir blieb, in Treue fest

Und lerne Dich beschränken,

Dem Glücklichen genügt der Rest,

Sin bisschen Ich zu lenken!

Schenkung Spital Heiden

L: 352 mm

B: 250 mm

9119

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Du Puur daschetz e gooligs Fuetter,

Wett lieber Milch vo minere Muetter.

 

Hebs Muul und suf was d`überchunscht,

Du Chalb häsch halt kein Sinn für Kunscht.

 

Schenkung

L: 358 mm

B: 256 mm

9120

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Der Ideal-Schweizer

Neienei, was tänked zi – si müend mir doch nüt usegää – bhaltet si dä Zwänzger nume – ich weiss ja dass es Ihne nid eso guet gaat!

Ankauf

L: 314 mm

B: 239 mm

9121

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Gasthaus zur Television

Der Löwenwirt zu Ypslikon

Ist mit der neuen Zeit gegangen,

Man kann jetzt Television

In seinem Restaurant empfangen.

Die Stube ist von Gästen voll

Die nicht an Speis und Trank sich laben,

Sie lechzen nach dem Übersoll

an Bildung welches hier zu haben.

Der Wirt steht vor der Tür und

Hat Zeit den Fortschrit zu beweinen,

Er wünscht in seines Herzens Grund

Sein Gasthaus hiesse noch zum Leuen.

Schenkung E. Bühler

L: 362 mm

B: 256 mm

9122

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Öppenemal muess man sich auch um die Künscht kümmere!

Katalognummer 78, Venezianische Kanne.

Was tuet ächt das Chüegli da?

 

Schenkung

L:  360 mm

B: 255 mm

9123

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Schenkung R. Brown-Hohl

L: 363 mm

B: 252 mm

​​

Januar 1944

9124

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«Bitzeli komisch, Herr Profässer, Ihren Schirm».

«Es isch en Erfindig vo mir, dä Paraplüi. En Trück uf de Chnopf und er schnellt automatisch uuf. Aber ich wirden und wirden eifach bi heftigem Niederschlag das unheimliche Gfühl nid ganz los, ich heb irgend es wesentlichs Detail vergässe».

Schenkung R. Brown-Hohl

L: 349 mm

B: 254 mm

»

91125

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Dere abstraktionistische Avantgardist Angelo Bohnendarm, der letztes Jahr mit seinem magisch-monumentalen Werk «Aufsteigende Treppe» vor die Öffentlichkeit trat, überrascht uns jetzt mit seiner raffiniert lapidaren Werkschöpfung  «Absteigende Treppe». Was vermöchte eindringlicher das Künstlerisch erschütternd folgerichtige, zwangsläufige Entwicklung zu dokumentieren.

 

Schenkung R. Brown-Hohl

Juli 1955

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Ihr habt es vernommen, dem Bund geht es gut,

Kein Zweckpessimismus kann uns mehr täuschen,

Das freut unsere >Herzchen und gibt uns den Mut

Von nun an noch mehr Unterstützung zu heischen.

 

Schenkung Arthur Winiger

L: 356 mm

B: 239 mm

März 1956

9127

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Bundesrat Holensteins Ausführungen im Ständerat beweisen erneut, dass es eine eigentliche eidgenössische Bettel- und Forderungsseuche gibt.

Schrag in Hose, Blätz am Kittel,

Pfluderweiches Rückengrat,

Lätsch und Träne, Übertitel:

Eidgenoss vor Bundesrat!

Schenkung Arthur Winiger

L: 350 mm

B: 256 mm

Dezember 1957
 

9128

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Ach wir werden wohl noch lang vergeblich raten

Und uns stets von neuem ernstlich fragen müssen

Warum bescheidene Milizsoldaten

Noas Arche auf den Häuptern tragen müssen

Bleistiftzeichnung auf Transparentpapier

Schenkung Arthur Winiger

L: 310 mm

B: 238 mm

28. Dezember 1963

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Zensur

Ich treie eifach am säbe Bögli am säbe Null und,

das gseht us wie-ne-e Schtirnlocke!!

Schenkung Arthur Winiger

L: 356 mm

B: 250 mm

1941

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Der Mensch und das Glück

Bitte nach Ihnen!

 

Schenkung Arthur Winiger

L: 360 mm

B: 256 mm

1935

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Opurtunatus

Bereit sein ist Alles!

Schenkung Arthur Winiger

L: 311 mm

B: 251 mm

Dezember 1944

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Steuer-Selbsttaxation

hebed en!

Schenkung Arthur Winiger

L: 350 mm

B: 252 mm

Weihnachten 1943

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Dirigismus und die Leiter ohne Ende

Manchmal steigt der Preis auf seiner steilen Leiter

Weil er längst zu feiss ist nur noch mühsam weiter,

Doch dann schüpft der landesväterliche Finger

Ihn von hinten und dann steigt er wieder ringer.

Schenkung Arthur Winiger

L: 361 mm

B: 255 mm

Dezember 1953

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Ein gstlich Haus steht gegnüber meinem Haus,

Dort starten rerespektive stoppen schöne Wagen,

Es steigt Diverses ein beziehungsweise aus,

Um je vier Türen ein bis zweimal zuzuschlagen.

Lasst mich nicht mit den Schicksalsmächten rechten,

Lasst mich den Wunsch nach härteren Gesetzen

Im Keim ersticken in den schlechten Nächten,

Wer Türen hat zu schletzen darf sie schletzen.

Wie Salven eines muntern Barbaravereins

erdröhnt es freilich jetzt, mir scheint, man schletzt in Rudeln,

Doch halt still mein Herz, es ist ja bald Halbeins,

Was wollen wir denn noch das gute Bett versudeln!

​​

Schenkung Rosmarie Gander

L: 232 mm

B: 205 mm

Weihnacht 1956

Anschaffungen und Schenkungen ab 2012

Die Exponate der Sammlung in Originalrahmen sind im Archiv der Bö-Stiftung im Museum Heiden eingelagert.

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Bundesbürokratie – Verbandsbürokratie

Auf diese Weise soll er lernenwieder aufrecht zu gehen!

Schenkung Spital Heiden

L: 360 mm

B: 254 mm

9151

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Urteile in Fällen von Lebensmittelpolizeilichen Vergehen:

Landwirt wässert fortgesetzt Milch, 40 Franken Busse.

Metzger färbt Würste, 20 Franken Busse.

Zum Znüni wünschen wir dem Richter

nebst gutem Appetit und Durst

Produkte obiger Bösewichter:

Verfälschte Milch und dito Wurst.

Schenkung Spital Heiden

L: 270 mm

B: 255 mm

9152

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Der Chetlemacher

Schenkung Spital Heiden

L: 344 mm

B: 238 mm

9153

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Es hat sich ereignet, dass tüchtige Beamte wegen ausserdienstlicher Meinungsäusserungen oder Vertretung eigener Ansichten mit ihren Vorgesetzten in Konflikt kamen oder gar ausgeschaltet wurden.

Aber ich bin das Ideal meines hohen Vorgesetzten,

Schad, dass ein paar Andere die Disziplin verletzten.

Zum Glück schtönds etz fascht elleinig.

Ich ha zum Glück e kei Meinig.

Ueber mir schwebt de Scheff wie-n-es Wunder,

Ich bi immer und überall drunder.

Und hoffentlich ein recht langes Leben lang ein Bürgerli zweiten Ranges!

Schenkung Spital Heiden

L: 360 mm

B: 254 mm

September 1948

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Drei KOmödien aus Hunderten:

Der ehrenhalber Sturmbannführer der SS Erbprinz Ernst von Lippe wurde entnazifiziert Schirachs Kulturreferent Thomas wurde entnazifiziert.

Die Schwester Horst Wessels, Verfasserin des Buches "Mein Bruder Horst" wurde entnazifiziert und leitet jetzt ein Kindersanatorium.

Da ist doch aber auch noch der Barbarossa Numero zwoo,

Der in der Reichskanzlei abbrannte und hernach entfloh,

Warum bleibt denn der noch immer im Kyffhäuser verhext,

Wo ihm nichts als der unglückliche Schnauz durch die Tischplatte wäxt?

Er könnte doch längst entnzifiziert und wieder allerlei sein,

Zum Beispiel Trommler in einem volksdemokratischen Jünglingsverein.

Schenkung Gemeinde Heiden

L: 360 mm

B: 254 mm

9155

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Rückseite von 9154

 

Schenkung Gemeinde Heiden

L: 360 mm

B: 254 mm

9156

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Wänn i säge würd ich hebs ungern, hetted sie`s halt vilicht ungern.

Schenkung Käthi Löpfe

L: 290 mm

B: 235 mm

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S`nützt ja doch nüd!

Schenkung Käthi Löpfe

L: 290 mm

B: 235 mm

9158

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Dankbar und mit froh Herze,

üsserlich mee alt als schöö,

Dänkt am Ehretag im Märze

Sinerläbtig Eure Bö!

Schenkung P. Schaps

L: 360 mm

B: 254 mm

September 1953

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Das bessere Ich predigt vom Traubenzucker

 

Schenkung Paul-Ruedi Appenzeller

L: 360 mm

B: 254 mm

April 1950

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Was kümmert uns der Hut? Komm, lass uns gehen!

Schenkung R. Müller