Sonderausstellung ES WERDE LICHT
ab 19. Mai 2019
Herr Dr. med. dent. Max Graf, Balgach, früher Heiden, kam 1984 in den Besitz der vielfältigen Lampensammlung von Dr. Michael Rasumowsky, Lehrer an der Kantonsschule Trogen. Dieser hatte in der Zeit von etwa 1968 bis 1976 mit viel Engagement und Sachverstand gegen 160 Exponate aus einem Zeitraum von hunderten von Jahren und Dutzenden von Ländern und Kulturkreisen zusammengetragen.
Sonderausstellung ES WERDE LICHT
ab 19. Mai 2019
Herr Dr. med. dent. Max Graf, Balgach, früher Heiden, kam 1984 in den Besitz der vielfältigen Lampensammlung von Dr. Michael Rasumowsky, Lehrer an der Kantonsschule Trogen. Dieser hatte in der Zeit von etwa 1968 bis 1976 mit viel Engagement und Sachverstand gegen 160 Exponate aus einem Zeitraum von hunderten von Jahren und Dutzenden von Ländern und Kulturkreisen zusammengetragen.

«Das Krokodil von Heiden» ist eine Ausstellung zur Museumsgeschichte im Spannungsfeld zwischen lokalem Sammlungsenthusiasmus und dem «europäischen Projekt» des Kolonialismus und der Musealisierung der Welt.
Heute herrscht eine «Erklärungskrise» der europäischen Museen im Hinblick auf ihr koloniales Erbe und andere museumsethische Fragen, wie etwa das Thema der "Human Remains". Diese Fragen sind auch Themen in unserem Museum – und unserer Begleitveranstaltungen zur Ausstellung. Denn: Das Museum Heiden besitzt u.a. auch eine ethnografische Sammlung aus "Niederländisch-Indien" im 19. Jahrhundert (aufgearbeitet in der Buchpublikation "Ferne Welten – fremde Schätze", edition clandestin 2020).
Eine Besonderheit des Museums Heiden ist die Naturhistorische Sammlung aus dem 19. Jahrhundert – relativ exklusiv und erstaunlich umfassend für ein "provinzielles" Ortsmuseum. Wir haben die historische Ausstellung zurückgebaut auf den Originalzustand von 1952, als sie mit hohen Ambitionen im neuen "Postgebäude" am Kirchplatz eröffnet wurde. Damit ist diese Abteilung ein veritables "Museum im Museum". Eine Entdeckung: Der Tierpräparator der Heidener Sammlung war Ernst Heinrich Zollikofer – seines Zeichens ein Pionier der "Dermoplastik" und ein europäisch führender Fachmann.
Ein Experte sagt: So ein "originales" historisches Naturmuseum aus der Mitte des 20. Jahrhunderts gibt es sonst in der Schweiz gar nicht mehr! Vergleichbare Sammlungen wurden längst erneuert, renoviert, modernisiert, oder entsorgt. Heiden hat hiermit ein Alleinstellungsmerkmal.
Die Ausstellung bietet aber auch eine aktuelle Kontextualisierung. Die Entwicklung der Museen "von der Wunderkammer zum Museum" zeigt einen direkten Zusammenhang mit dem "europäischen Projekt" des Kolonialismus und der vollständigen Musealisierung der Welt. In diesem Kontext steht auch das Museum Heiden.
Trailer auf art tv
Appenzellerl Zeitung 23.09.2023
Weiterhin...
Kabinettausstellung «Ferne Welten - fremde Schätze»
Aufgrund des grossen Publikumsinteresses wird die Ausstellung «Ferne Welten - fremde Schätze» von 2020 in Teilen verlängert.
In zwei Kabinettausstellungen sind wesentliche Teile weiterhin zu sehen (semipermanent):
Im ersten Kabinett steht die «indonesische» Fotosammlung von Traugott Zimmermann im Zentrum.
Im zweiten Kabinett geht es um die vier Biografien von Appenzeller Kolonialisten im 19. Jahrhundert im damaligen «Niederländisch-Indien».


Öffnungszeiten
Eintrittspreise
April – Oktober
täglich von Mittwoch bis Sonntag 14:00 – 17:00
Ostern und Pfingsten offen: So + Mo 14:00 – 17:00
November – März
Mittwoch, Samstag, Sonntag 14:00 – 17:00
Erwachsene CHF / EUR 8.00
Kinder (bis und mit 16) freier Eintritt
Es gelten die üblichen Vergünstigungen: Museumspass, Raiffeisenkarte Plus, VMS, Icom, Gästekarten (oskar, Bodensee-Karte)
Kontakt
Führungen
071 521 12 86
jeden ersten Sonntag eines Monats, 14 Uhr
Führung kostenlos, Museumseintritt
> Anmeldung erbeten: info@museum-heiden.ch
Private Führungen
-
Auf Anfrage
Links
Schwerpunkte der Dauerausstellung
Ein wichtiger Bereich des Historischen Museums umfasst die Geschichte der Gemeinde Heiden und deren Aufstieg zu einem europaweit bekannten Kurort nach dem Dorfbrand von 1838. Die Blütezeit war u.a. den traditionellen Appenzeller Molkenkuren sowie dem modernen Wirken des berühmten Berliner Augenarztes Prof. Albrecht von Graefe (1828–1870) zu verdanken.
Der Wohlstand der Gemeinde widerspiegelt sich in der gehobenen Wohnkultur der Ortsbürger. Repräsentativen Einblick gibt der Nachlass des
international bekannten Sängers und Volksmusik-Forschers Dr. h.c. Alfred Tobler (1845–1923), der als Sängervater Tobler bekannt war. Neben seinem Himmelbett finden sich Wohnmobiliar und ein prächtiger bemalter Schrank mit Szenen aus dem bürgerlichen Leben in seinem Nachlass, sowie Gebrauchsgegenstände, Osterschriften, Holzräderwerk-Uhren und eine spielbare Hausorgel aus den 1770-er Jahren.
In der Geschichte Heidens spielt eine Reihe von Persönlichkeiten eine besondere Rolle, allen voran:
Albrecht von Graefe, Augenarzt, Pionier der Ophthalomologie, residierte im Sommer im Kurort Heiden und zog internationales Publikum an.
Alfred Tobler, seinerzeit gefeierter Opernsänger, setzte sich für das Appenzeller Volkslied und den Appenzeller Humor ein.
Emil Schmid, Kunstmaler aus dem «Morgenroth», besticht mit seinen Oelbildern und landschaftsverbundenen Radierungen.
Henry Dunant, Gründer des Roten Kreuzes und erster Nobelpreisträger, verbrachte seine letzten 20 Jahre in Heiden.
Carl Böckli (Bö) prägte die Satirezeitschrift «Nebelspalter», unter anderem als Kämpfer für die geistige Landesverteidigung.
Das Archiv der Bö-Stiftung ist im Museum Heiden untergebracht. Es umfasst Originalzeichnungen und eine umfangreiche Sammlung an Originalausgaben des Nebelspalters. Die Bö-Stiftung stellt mit thematischen Wechselausstellungen Bö`s Werk zur Diskussion.
Zum 50. Todestag von Carl Böckli (1989 – 1970)
4. Dezember 2020
«Bö: Grosser Mut statt schweigsame Duldung»
Text von Werner Meier, Chefredaktor «Nebelspalter» 1984–1993